Acryl auf Leinwand, 40x50cm, o.T., 2024
Ein gemaltes Bild sollten wir in echt sehen! Kein professioneller Fotograf, so hervorragend er auch sein mag, kann durch ein Foto vermitteln, was ein Gemälde im wirklichen Leben vermittelt. Das konnte ich deutlich wahrnehmen, als ich neulich das Museum Barberini (Potsdam) besucht habe, um die Retrospektive Vlamincks zu entdecken.
In jedem Raum lag ein Ausstellungskatalog auf einer Bank, und manchmal, als ein Bild mich so gerührt oder so beeindruckt hat, dass ich mir vorstellen konnte, das Katalog zu kaufen, habe ich das Foto im Katalog mit dem Original vor mir verglichen. Und ich verstand, warum Vlaminck mir bis zu diesem Tag unbekannt blieb: seine Bilder als gedruckte Fotos sprechen mir einfach nicht an. Das, was ich in echt aber sah, hatte damit nichts zu tun... Ich war entzückt, und nicht nur ich. Ich kam mit einem anderen Besucher ins Gespräch. Während mir Tränen in die Augen stiegen, bekam er Gänzehaut. Auch er hatte keine Ahnung, wie Vlamincks Bilder auf ihn wirken würden, er hatte "ein Abo".
Ich kam zu der Ausstellung, weil ich die Intuition hatte, dort werde ich etwas tief greifendes erleben.
Fazit: immer seine Intuition folgen!
Vlaminck hat sich selbst das Malen beigebracht, und meinte, wenn er mit seiner Kunst Geld hätte verdienen wollen, hätte er nicht so gemalt, wie er tat. Heute wird eine Retrospektive seiner Kunst in einem Museum gewidmet.
Was aus dem Gespräch mit dem so wie ich gerührten Besucher herauskam, ist, dass Vlamincks Kunst etwas befreiend hat.
Was für ein Augenzwickern! für einen Künstler, der sich anarchiste nannte.
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