Heute den 12.12.2024 neigt das Jahr 2024 sich dem Ende zu.
Vor ein paar Tagen hat ein Besucher vom Tag der Offenen Ateliers mir erzählt, wie gut es ihm tat, jemanden zu begegnen, der sorgenlos sei... Er sah mich als eine Künstlerin, die allein in ihrem Atelier in aller Ruhe und Zufriedenheit der Welt einfach das tut, was unbeschwerte und naive Kinder tun: sich ihrer Fantasie hingeben.
Nun... ich bin wie jeder Mensch, mit materiellen und emotionalen Themen, mit denen man sich auseinandersetzen muss: Das Leben erspart mir keine Herausforderungen, allein weil ich eine Künstlerin wäre.
Der Unterschied zwischen diesem Besucher und mir liegt vielleicht daran, dass ich Strategien entwickelt habe, um mit den Herausvorderungen umzugehen. Und zwar, es geht um Transzendenz. Dank der Meditation und dem kreativen Prozess beim Malen übe ich, regelmässig loszulassen, und zu vertrauen, dass das, was geschehen will, auch gut is und besser werden kann. Ich frage mich auch, wie mich eine schwierige Situation weiterbringt, was ich davon lernen kann, was sie für mich zu bedeuten hat. Was habe ich getan, was ermöglicht hat, dass sie geschah, was kann ich zukünftlich vermeiden, wenn ich nicht mehr will, dass sie sich wiederholt. Das Leben ist auch Kunst!
Die Idee des Workshops, den ich urban transzendence nenne, kam mir nach einer Erfahrung, die mir sehr beeindruckt hatte. Unmittelbar danach habe ich den Drang gespürt, diese Erfahrung mitzuteilen und die Werkzeuge, die ich dabei erkannte, zu vermitteln.
Das Bild minéral, Acryl auf Leinwand, 100x80 cm, 2023/2024 habe ich am 31.12.2023 angefangen und ein paar Tagen später im Jahr 2024 beendet.
Mit dem Bild habe ich Euch meine Wünsche für das neue Jahr geschrieben :)
Später hat mir das gleiche Bild beim Schreiben unterstützt, und den damaligen Beitrag könnt Ihr auf meiner Internetseite unten dem Titel "I am in love" finden. Ich kopiere seine Inhalt hier. Sie ist noch sehr aktuell und in mir noch sehr präsent! Deutlicher noch, weil ich die Erfahrung inzwischen gemacht habe, die mir den Konzept meines Workshops urban transzendence geflüstert hat.
"Heute früh hielt mein Blick auf diesen Landschaft eine kurze Weile an, während ich von einem Punkt A nach einem Punkt B im Atelier lief. Dabei habe ich nichts gedacht. Ich setzte mich, und schrieb. Dann fiel mir ein, dass minéral das perfekte Beispiel sei, um meine Gedanken zu illustrieren.
I am in love.
So fühle ich mich heute früh. Es ist ein physischer Zustand, kein Gedanken.
Friede und Gelassenheit im Innere, ein leichter frischer Wind auf der Haut. Stille.
Ich habe über meine Kunst nachgedacht und mich gefragt, was relevant sei- angesichts der Entwicklung der Gesellschaft, der Politik, des Klimawandels, und alle menschlichen Sorgen, der jeder kennt.
2024 scheint eine große Herausvorderung für uns alle zu sein.
Ich mache keine Ausnahme, mir treffen auch familiäre, finanzielle und gesundheitliche Belastungen. Und nach dem Sturm kehrt die Ruhe zurück, das Wasser ist glatt und klärt sich schrittweise.
Mir fällt ein Spruch ein, der mit einem Teebeutel verbunden war:
"Mach Dich leer und lass Dich vom Universum füllen".
Das tut so gut. Und es wirkt auf mich. Mit Ruhe und Friede löst sich jede aufgetretene Schwierigkeit optimal und langfristig. Mit Ruhe und Friede fällt mir jede Lösung ein. Und es klappt.
Ich habe diesen Satz neulich gelesen:
"Eine unbeschwerte Sicht auf die Welt kann für Künstler und Publikum befreiend sein".
Allein dieser Satz tat gut. Der Gedanken tat gut, dass jemand diese Idee veröffentlicht, es sei doch möglich, eine unbeschwerte Sicht auf die Welt zu haben.
Ja. Dennoch war ich damit nicht auf Dauer getröstet. Wer kann eine unbeschwerte Sicht bewahren? Und wie ist es möglich, unbeschwert zu bleiben und noch effizient zu agieren?
Die Antwort kam endlich: wer regelmässig still sein kann. Wer regelmässig sich leer macht und sich vom Universum füllen lässt.
Und ich weiss, es ist eine Übungssache. Wenn man sich mit schwierigen Themen beschäftigt, kann man schwer ungeübt still sein, auch wenn nur für einigen Minuten.
Ein Blick durch Fenster auf einem Baum hatte mir vor vielen Jahren geholfen, Ruhe und Gleichgewicht zu bewahren, während ich in einer unangenehmen Situation war. Ich hatte den Baum instintiv/intuitiv Aufmerksamkeit gegeben.
Falls man nicht einfach die Augen schließen und tief atmen kann, sollte man seine Aufmerksamkeit auf etwas richten, das uns gut tut, das in uns Freude, Entspannung oder Ermutigung weckt.
Ich verstehe, dass es der Sinn meiner Kunst ist. Ich male mit keinem Absicht, das Ergebnis aber sei kraftvoll den begeisterten BetrachterInnen nach.
Darum geht es: Kraft tanken.
Dann kann man effizient agieren."
Elf Monaten fast nachdem ich mineral gemalt habe, habe ich die Idee meines Projektes Ein Tag-Ein Bild gehabt. Ich habe in 25 Tagen bereits 25 Gemälde gemalt, es sind mehrere Stunden täglich an die Malerei gewidmet, und nichts anderes als an die Malerei. Zu diesen Stunden kommen die Meditationsstunden hinzu, morgens und manchmal auch abends.
Und ich stelle fest, dass ich die Herausforderungen meines Lebens immer besser und schneller lösen kann.
Ich wünsche jedem von uns, dass er sein Traumleben verwirklicht und seinen Weg dazu findet.
Die Rezept, die ich für mich gefunden habe, ist eine Mischung von Körperwahrnehmung, Aufmerksamkeit, Stille, und der Kreativität einen Raum geben.
Meine Kunst ist meine Zeuge!
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